Chor 2.0. Eric Whitacre dirigiert zum zweiten Mal virtuell!

Betrachtet man die Facebook-Page von Eric Whitacre nur oberflächlich, dann könnte man vermuten, es handle sich um einen bekannten Schauspieler oder das Mitglied einer Band. Doch weit gefehlt: Eric Whitacre ist eine Größe der zeitgenössischen Musik. Und erfolgreich, weil er mit den (digitalen) Medien und Werkzeugen der heutigen Zeit perfekt umzugehen weiß. Diese Tage stellt er dies mit der Neuauflage seines virtuellen Chorprojekts erneut unter Beweis!

“For me singing together and making music together is a fundamental human experience and I love the way technology can bring people together from all over the world”

Anfang 2010 begann Whitacre mit der Aufnahme zu “Lux Aurumque”, einem seiner bekanntesten Chorstücke. Dabei handelte es sich um keine herkömmliche Aufnahme aus dem Studio, nein, die Aufnahme zeigte Whitacre selbst beim Dirigieren des Stücks, wurde auf YouTube gestellt und sollte in weitere Folge die Anleitung für 185 Sänger aus 12 Ländern sein, deren via Webcam aufgenommenen Stimmen nachträglich zusammengemischt wurden und so einen virtuellen Chor bildeten. Das Ergebnis war beachtlich!

Mit seinem virtuellen Chor gelang Whitacre das nicht alltägliche Kunststück, Bekanntes und Bewährtes aus dem realen Leben auch in die Online-Welt zu übertragen. Die Aussicht in einem Chor gemeinsam zu musizieren, die eigene Stimme im Kollektiv mit vielen anderen zu hören, verbindet, motiviert und animiert Menschen. So auch in Whitacres Experiment. Europäer singen neben Asiaten, Musikstudenten neben Hobby-SängerInnen. Auch die rege Partizipation bei der Neuauflage 2011 beweist, dass das Experiment “Virtual Choir” funktioniert hat. Heuer soll das Experiment mit dem Stück “Sleep” wiederholt werden. Bis zur Deadline am 10. Januar 2011 besteht noch die Möglichkeit die eigene Stimme zu den bisher über 1000 Stimmen aus über 40 Ländern einzureichen. Stellt sich nur noch die Frage: Sopran, Alt, Tenor oder Bass? Die neue Anleitung steht auf jeden Fall bereit.

Geschrieben hat Alexander

Alexander schreibt am liebsten über die neuesten Entdeckungen aus den Genres Folk und Instrumental.