Endlich bei Johann Johannsson angekommen. Und das ausgerechnet in Kopenhagen!

Endlich bei Johann Johannsson angekommen. Und das ausgerechnet in Kopenhagen!

Es hat lange gedauert, um einen Zugang zu Jóhann Jóhannsson zu finden. Nämlich mehr als 300 last.fm-Scrobbles um genau zu sein. Geholfen hat dabei letztens Endes sein neues Album, der Soundtrack zum Film Copenhagen Dreams. Zwar war und ist auch schon sein Soundtrack von 2011, The Miner’s Hymns, hörenswert, aber erst mit “Copenhagen Dreams” knüpft Jóhannsson genau dort an, womit er 2010 mit seinem Album And In The Endless Pause There Came The Sound Of Bees schon mal angeklopft hat – an kurze, markante, dadurch einprägsame Kompositionen, deren Charakteristik stellvertretend für seine gesamte Musik ist: Elegant, eindringlich und “positiv melancholisch”.

Interessanterweise führte dieser “leichtere, da kürzere” Zugang zu Jóhann Jóhannsson dazu, dass auch seine epischen Werke, wie die eben bereits angesprochenen “Miner’s Hymns”, plötzlich wieder zu Dauerbrennern in der Playlist wurden. Die Unterschiedlichkeiten seiner beiden letzten Soundtracks lassen sich aber nicht nur auf deren Gesamtlänge und die Länger der einzelnen Stücke (die variieren nämlich von 0:55 bis 14:23 Minuten) reduzieren. Auch Intention und Intensität der “Miner’s Hymns” und von “Copenhagen Dreams” unterscheiden sich derart, dass man überraschenderweise als Hörer wirklich überrascht ist. Denn nicht selten neigen Filmmusik-Komponisten dazu, sich selbst zu wiederholen. Immer und immer wieder. Über viele Soundtracks hinweg, ungeachtet der Machart des Films.

Jóhann Jóhannsson, der Isländer mit dem eigentlich doch recht lustigen Namen hat nicht nur zwei tolle Scores abgeliefert, sondern auch zwei Independent-Filmproduktionen Türen geöffnet. Während die Bekanntheit beider Casts verschwindend klein ist, hat sich Jóhannsson bereits mehr als nur einen Namen in der Instrumental-Szene gemacht. Und nichts ist besser, als über etwas Vertrautes etwas Neues kennenlernen. Wir hoffen also, dass die beiden Filme auch in Österreich zu sehen sind …

Geschrieben hat Alexander

Alexander schreibt am liebsten über die neuesten Entdeckungen aus den Genres Folk und Instrumental.