Gerechter wäre es, nichts zu schreiben. Nicht, weil es nichts zu sagen gäbe, über diese Platte, über die Musik, sondern weil nichts zu sagen heissen würde, nicht von der Musik ablenken zu wollen; die Abwesenheit von Worten genug Raum lassen würde, für jede Note, die er spielt oder nicht spielt, für den Raum den er lässt zwischen den Anschlägen, mal lauter meist leiser, Oktaven, die er überspringt, nicht ahnend welchen Ton er als nächstes trifft. Und plötzlich aufeinanderfolgend eine Dissonanz und dann eine kleine Melodie, aber nicht zuviel, niemals vorhersehbar.
Goldmund – The Malady of Elegance (2010).
Ein Cover, welches nichts verrät. Ein Name, bei dem man es belassen kann, ohne Vergangenheit und Nebenprojekte des Künstlers zu erwähnen. Jeder kann lesen. (Zu-)Hören ist schwieriger.
Ein Klavier und ein Rauschen; Geräusche von Händen auf Holz, vom Hall des Klangkörpers, jede Bewegung aufgenommen, das Knacken des Stuhls, ein Knirschen zwischen den Tasten, wenn sie ihren Zweck erfüllt wieder hinaufspringt, zwischen den Tönen, die klingen, als würdest du einem Menschen zuhören, der Schwierigkeiten hat seine Geschichte in Worte zu fassen, der Atem holt, sich vorbereitet auf Melodien, die aus ihm herausfallen, verzerrt und dann klar. Gedanken die Sinn ergeben und dann wieder in Dissonanz des Klaviers zerfallen, ohne Ungeduld, alles was fehlt gehört dazu, alles was er nicht sagt, nicht spielt, ist Teil dessen.
Musik, die der Stille am nächsten kommt..
Geschrieben hat Michael
Michael schreibt am liebsten über Destruktiv-Pop und freut sich unausgesprochen, wenn im Radio Hits der 80er laufen.
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