Manche Lieder verbreiten bereits nach wenigen Takten das wohlige Gefühl des Zuhauseseins. Ob so ein Lied dabei das wiederkehrende Pattern oder das eindringliche Intro ausmacht, ist oft nicht wirklich auszumachen – und letztendlich auch nicht wichtig. Denn was man nicht erklären muss, kann man besser mit einfachen Worten beschreiben. Konkret bei einer Carousel-Freifahrt mit Iron and Wine.
“Carousel” fängt eigentlich gar nicht an. Die vorherige Nummer des Albums The Shepherd’s Dog hört noch auf und legt sich anfangs über die Töne der Freifahrt. Der Spannungsbogen wird dadurch noch mehr gespannt, denn schon jetzt erkennt man vage, was einen bei “Carousel” erwartet: wohltemperierte Gitarren-Akkorde und eine auf seltsame Weise verstärkte, aber dadurch umso traumversunkener wirkende Stimme von irgendwo weit her. Ein Klangteppich eben, der einen wie bei Maximilian Heckers “Summer Days in Bloom” wohlgesonnen und positiv entgegenkommt. Da ist es dann fast nebensächlich, dass “Carousel” textlich nichts Positives enthält, denn die eigentliche Nachricht des Liedes verarbeitet der gefesselte Zuhörer später. Zuhause angekommen.
Der bärtige Sam Beam aka Iron and Wine kommt im Ferbuar 2011 nach Wien. Wir freuen uns.