Frau/Mann-Bands erfreuten sich zuletzt ja einer gewissen Beliebtheit. Besonders dann, wenn ihre Musik aus solidem Songwriting, Stimmen, die sich wunderbar aneinander schmiegen und folkig, akustischer Instrumentierung bestehen. Diesem Muster folgend, lässt auch kommerzieller Erfolg nicht lange auf sich warten – siehe zum Beispiel She and Him und Angus and Julia Stone. Auch Wye Oak aus dem amerikanischen Maryland sind eine dieser Frau/Mann-Bands, gehen aber seit Jahren einen eigenen musikalischen Weg. Gemeinhin wird das dann auch schon mal als “21st Century Folk” bezeichnet. Wie das klingen soll, zeigt uns mit “Civilian” der Titeltrack des aktuellen Albums. Und wie das live klingen soll, erfahren wir am kommenden Sonntag auf der Bühne im Chelsea Wien!
Im März dieses Jahres erschien mit Civilian das bereits dritte Album in der fünfjährigen Bandgeschichte der beiden Multiinstrumentalisten Jenn Wasner und Andy Stack, die ihre Band nach dem State Tree von Maryland, der Wye Oak, benannt haben. Wohl auch deshalb, um die legendäre amerikanische Weiß-Eiche in bleibender Erinnerung zu behalten, denn die Wye Oak wurde am 6. Juni 2002, also nicht lange vor Gründung der Band, durch ein Gewitter zerstört. Noch heute zieren Naturmotive viele Merchandising Artikel der Band.
So wie Wye Oak als Band keinen Mustern folgt, so macht das mit “Civilian” auch ihre Musik nicht. Anfangs zwar bereits verstärkt, aber noch reduziert instrumentiert, klingt alles schnell so, als stünden Wye Oak unter Spannung; so, als würde “Civilian” kurz vor der Explosion stehen – und so ist es dann auch. Die letzte Minute ist geprägt von der Wucht einer Gitarrenwand. Es sind gewissermaßen Blitz und Donner, die wohl immer Begleiter von Wye Oak bleiben werden.
We won’t admit this to ourselves often, but the way we play live is based on loud-quiet breaks, super-huge jumps in volume and distortion. Sometimes it’s really important to explode with huge amounts of volume. Whether it’s out of a creative impulse, or just an angry one where it’s like, “Hey everyone, look over here!”
So das ehrliche Eingeständnis von Andy Stack. Wir akzeptieren es mit einem Augenzwinkern. Und sind gespannt auf das Donnerwetter am Sonntag!