Paola Brugiatti Goyez stellt gerne Lieder auf YouTube und hinterlegt diese mit Musik. Unter dem Nutzernamen paola2185 machte sie das zuletzt im Sommer 2011 und wahrscheinlich war es damals einfach nur Zufall, dass sie zu Ivan Colóns Nummer “Distance” als bildliche Untermalung ausgerechnet Eternal Sunshine Of The Spotless Mind wählte. Das amerikanische Drama von Michel Gondry aus dem Jahr 2004 mit Jim Carrey und Kate Winslet in den Hauptrollen könnte nämlich nicht besser zur ruhigen, einfühlsamen Nummer des Amerikaners Ivan Colón passen – und umgekehrt könnte Ivan Colón auch nicht besser zu Eternal Sunshine Of The Spottes Mind passen.
Viel findet man nicht von Ivan Colón in den Weiten des Internets. Ein verwaistes MySpace Profil hier, eine wenig frequentierte Facebook Page da. Ivan Colón würde wohl wenig auf sich aufmerksam machen, wäre nicht zumindest seine EP Despite The Atlantic von 2008 auf Spotify zu hören und würden sich von dieser EP nicht Nummern wie “Distance” auf YouTube finden lassen. Ziemlich schade eigentlich, denn man würde immens viel verpassen; wir hätten immens viel verpasst.
Als den größten Einfluss auf seine Musik nennt Ivan Colón Sufjan Stevens. Das ist wenig überraschend, wenn man Colóns Musik erst einmal gehört hat. “Distance” ist dabei auf “Despite The Atlantic” nur ein Beispiel unter vielen. Jede der sieben Nummern könnte genauso eine Aufnahme von Sufjan Stevens sein. Das ist ein Vergleich, der keinesfalls nur müden Abklatsch impliziert. Ivan Colón gelingt es, ausreichend Individuelles seiner Musik beizumengen. Letzteres besonders durch authentische, ehrliche Texte, welche Themen wie den persönlichen Glauben ganz zentral behandeln. Dabei bleiben bei Colón aber stets die persönliche Aspekte seines Glaubens im Mittelpunkt stehen – und nicht etwa missionarischer Eifer.
I don’t try to mask the spirituality in my songs. If I need to say something, then I’ll make no apologies for it. My music does contain spiritual themes, but these appear only because I’m a Christian who happens to write songs.
Ob man mit dieser Spiritualität persönlich als Zuhörer etwas verbindet, oder nicht, ist dabei fast gleichgültig. Denn worüber Ivan Colón auch immer singen mag, man spürt, dass sein Innerstes erzählt – und da hört man gerne einfach nur mal zu.