Zachary Lucky klingt alt, ist aber eigentlich jung. Das hört man beispielsweise bei Back In The Fall

Singer of songs, friend of the road

So beschreibt sich Zachary Lucky selbst auf seinen Profilen im Internet. Und das glaubt man dem Singer/Songwriter schnell, entspricht doch seine für uns fast unaussprechliche Heimat Saskatchewan, zugleich auch Name seines letzten Albums, genau den Stereotypen des Genres. Google Maps zeigt die kanadische Prärieprovinz als weites, fast noch unerschlossenes Land, welches nur darauf wartet, von Folk-Barden wie Zachary Lucky bewandert und besungen zu werden. Das Ergebnis dieser perfekten Rahmenbedingungen sind dann mit “Back In The Fall” Paradebeispiele des Singer/Songwriter-Genres.

Während die eine oder andere Nummer auf Saskatchewan immerhin auch mit Streichern unterlegt oder im Duett gesungen wird, begnügt sich Zachary Lucky in “Back In The Fall” alleine mit seiner Gitarre – beziehungsweise einer Vielzahl an Gitarren. Saiten einer akustischen Gitarre werden hier ebenso angeschlagen wie jene vom Banjo und einer Lap-Steel-Gitarre. Gemeinsam mischen sie sich perfekt zu Luckys sentimentaler Stimme, die Entferntes besingt und die uns nicht nur zwischen den Zeilen von Dingen hören lässt, die weit weg sind – örtlich, wie zeitlich:

And all of the times I thought of you.
There was never any doubt that you were true

Auch wenn wir im Gegensatz zu Zachary Lucky vielleicht nicht durch die Weiten und Leeren einer Prärieprovinz wandern, so erleben wir Weiten und Leeren nicht selten genauso in unserem eigenen Leben, obwohl dieses oft dicht gefüllt, überfüllt gar ist. Und so können auch wir uns bei Luckys Zeilen zurücklehnen, seiner Musik lauschen und ihren langsamen Takt mitklopfen.

These songs are for Saskatchewan

Meint Zachary Lucky auf seiner Bandcamp-Seite. Das mag in seiner ursprünglichen Intention vielleicht stimmen, doch gefallen und inspirieren seiner Lieder mittlerweile auch ganz woanders. Schade, dass der Hörgenuss nicht über drei Minuten hinausgeht.

Geschrieben hat Alexander

Alexander schreibt am liebsten über die neuesten Entdeckungen aus den Genres Folk und Instrumental.