• 14 hoch 4 Mal The Low Anthem im Flex – plus The Head and the Heart!
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14 hoch 4 Mal The Low Anthem im Flex – plus The Head and the Heart!

The Low Anthem gastierten am vergangenen Sonntag im Flex und nahmen neben ihren außerordentlich sympathischen amerikanischen Landsleute von The Head and the Heart als Support auch eine Vielzahl an Instrumenten nach Wien mit. Irgendwann an diesem Abend haben wir aber aufgehört die Instrumenten-Vielzahl zu zählen, später dann auch noch die Besetzungsvarianten – also welches Mitglied der Band zu welchem Zeitpunkt welches Instrument gespielt hat. Gefühlsmäßig wird man mit dem Ergebnis der Rechnung “14 Instrumente hoch 4 Musiker” aber nicht so falsch liegen. An diesem Abend wurde kaum eine Nummer mit der gleichen Instrumentierung, kaum eine Nummer mit der gleichen Besetzung gespielt. Die vier Musiker von The Low Anthem sorgten so für unglaubliche Abwechslung auf der Bühne. Doch nicht nur das faszinierte an diesem Abend.

Bass, Kontrabass, elektrische Gitarre, akustische Gitarre, Schlagzeug, Maultrommel, Horn, Trompete, Klarinette, Säge, Handy – eine Auswahl der Instrumente, die The Low Anthem in diesen Tagen auf ihrer Tournee durch halb Europa karren. Das war schon faszinierend. Faszinierender dürfte an diesem Abend nur die Ruhe, ja manchmal gar die Stille gewesen sein, die The Low Anthem im Wiener Flex im Stande waren zu erzeugen. Gebannter hat man die Lokalität am Donaukanal wohl selten zuvor erlebt. The Low Anthem verstanden es mit den reduziert instrumentierten, gar verhalten vorgetragenen “Ghost Woman Blues” und “Ticket Taker” von Beginn weg jede Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wussten aber genauso im richtigen Moment wieder zu rocken. Gitarrenlastige Nummern wie “Boeing 737″ vom aktuellen Album Smart Flesh fehlten in diesen Augenblicken ebenso wenig wie “Home I’ll Never Be” vom Vorgänger Oh my God, Charlie Darwin. Die Zuhörer quittierten die Show der Amerikaner mit Beifall.

The Low Anthem profitierten aber auch stark von ihren Landsleuten The Head and the Heart, die als Support großartige Arbeit geleistet und das Publikum im Flex so richtig in Stimmung gebracht haben. The Head and the Heart, eine fünfköpfige Band aus Seattle, spielten zu einem Großteil Auszüge ihres Debütalbums und überzeugten mit permanentem Tanz und Spaß auf der Bühne. Und auch durch die reizende Charity Thielen, ihres Zeichens einzige Frau der Band, die neben Backing Vocals und der teilweise schrägen Interpretation des Geigenspiels auch dafür sorgte, dass Männerherzen höher schlagen. Oder sogar sehr hoch schlagen.

Die ruhigen Nummern von The Low Anthem, ein immer wiederkehrender Bestandteil des Abends, erschienen dahingehend wie ein Kontrastprogramm. Diese Nummern waren nicht einfach nur balladesk, nein, es waren auf das Notwendigste reduzierte, ungemein feinfühlig, gar träumerisch vorgetragene zeitlose Momente. Als die Truppe, nur verstärkt vom Mikrofon mit der selbst gebastelten Aufhängung, gemeinsam Nummern wie Charlie Darwin spielte, fehlte zum letzten großen Glück der Zuhörer eigentlich nur noch der Sessel, in den sie sich hätten bequem zurückfallen lassen und träumen können. Platz für zumindest einen Stuhl pro KonzertbesucherIn wäre auf jeden Fall gewesen. Das Flex war erstaunlicher und trauriger Weise nicht ausverkauft. Ein bestuhltes Flex? Das wäre doch mal ein Bild, oder? Vielleicht beim nächsten Auftritt von The Low Anthem.

Die ausgezeichneten Konzertbilder stammen übrigens wieder mal von Christoph Liebentritt.

Geschrieben hat Alexander

Alexander schreibt am liebsten über die neuesten Entdeckungen aus den Genres Folk und Instrumental.