Mit nur vier Songs zu Mumford & Sons. Matthew And The Atlas reisen To The North!

Mit nur vier Songs zu Mumford & Sons. Matthew And The Atlas reisen To The North!

Es ist wohl wieder so eine Geschichte, wie sie vor wenigen Jahren noch nicht hätte geschrieben werden können. Heute aber, im Jahr 2011 und in Zeiten medialer Vernetzung, welche für Musiker mittlerweile unersetzliche Dienste wie Bandcamp, SoundCloud oder natürlich YouTube hervorgebracht hat, kann einer Band eine EP mit gerade mal vier Songs und die Gunst der Stunde genügen, um so viel Aufmerksamkeit zu erzeugen, dass man kurze Zeit später mit keinen Geringeren als den Herren von Mumford & Sons auf Tour gehen darf. Ein Kunststück, welches zuletzt der englischen Formation Matthew And The Atlas gelang. In ihrem Repertoire: Unter anderem die EP To The North, die das aufstrebende “Americana”-Genre in Perfektion interpretiert.

Ein Lagerfeuer. Die Vorstellung von diesem sich über Jahrhunderte bewährten Inbegriff für Ursprünglichkeit und Einfachheit kann dabei helfen, das Genre “Americana” und somit die Musik von Matthew And The Atlas einzuordnen. Es wird mit Händen geklatscht, mit Füßen gestampft, jedes erdenkliche Saiteninstrument gezückt; mehrstimmig werden Geschichten gesungen. Die Idylle ist wahrlich greifbar und wird zur aufflackernden Erinnerung aus der Kindheit. Als Matthew Hegarty und seine vier Musikerfreunde vor zwei Jahren die wenigen Songs von “To The North” in einem Londoner Studio aufnahmen, wurde derart geschickt mit dem uns bekannten Feuer gespielt, dass dem traditionellen “Americana”-Genre gewissermaßen eine Läuterung widerfahren ist. Die besten Elemente des Genres blieben übrig und wurden mit durchdachten, zeitgemäßen Arrangements kombiniert, so dass man mit jeder Minute an das Lagerfeuer erinnert wird, ohne aber beißenden Rauch in der Nase als unangenehm zu empfinden. Einziger Wermutstropfen: das Feuer erlischt gar schnell, dem Hörvergnügen von Matthew And The Atlas ist man leider viel zu kurz ausgesetzt! Die Begeisterung rund um den Opener “I Will Remain” ist noch nicht verflogen, da verklingt nach 15 Minuten mit “In Winter” bereits der letzte Akkord von “To The North”. Dazwischen erlebt man das reduziert arrangierte, quasi naturbelassene “Veins Of Your History” und mit “Within The Rose” den balladesken Höhepunkt der EP. Romantik darf am Lagerfeuer natürlich nicht fehlen und wenn sich die Stimme von Hegarty gemeinsam mit jener von Lindsay West, die zusätzlich am Klavier unterstützt, übereinander legt, erinnert das schon mal an die besten Momente eines William Fitzsimmons. Dem Händchenhalten unterm Sternenhimmel ist man dann schon recht nah. Und das finden wir ja alle so richtig schön.

Geschrieben hat Alexander

Alexander schreibt am liebsten über die neuesten Entdeckungen aus den Genres Folk und Instrumental.