Weihnachtslieder im Juni? Wen stört das schon bei O Come, O Come, Emmanuel von Golau Glau?

Zeitlosigkeit kann heute als eines der großen Qualitätsmerkmale von Musik angesehen werden. Zeitlosigkeit über Jahre, aber auch über Jahreszeiten hinweg. Der beste Beweis ist dafür wohl, wenn ein Weihnachtslied im Juni zum Ohrwurm wird. Wie “O Come, O Come, Emmanuel” von Golau Glau!

“O Come, O Come, Emmanuel” ist ein Kunststück gelungen. Als erste Nummer dieses noch jungen Blogs findet sie bereits das zweite Mal in einem Artikel Erwähnung. Mitunter ein Grund dafür könnte sein, dass das traditionelle Weihnachtslied aus dem 19. Jahrhundert viele Künstler immer wieder zu Neuinterpretationen einlädt. So geschehen nicht zuletzt in der Adventszeit 2010. Aus dieser Zeit stammt auch unsere erste Betrachtung von “O Come, O Come, Emmanuel”, einer Version von Joshau James, die wir dank des klingenden Adventskalenders von Lie In the Sound entdecken durften. In dieser Zeit versteckte sich das Lied dann abermals hinter einer Adventskalender-Tür: diesmal interpretiert vom walisischen Künstlerkollektiv Golau Glau! Und deren Interpretation schaffte es doch tatsächlich auch im Juni nochmal zum Ohrwurm. Aber wer sind eigentlich Golau Glau?

Golau Glau are an anonymous group of artists, photographers and musicians who collectively create silverpop

So die Beschreibung auf der eigenen Website. Mehr dürfte man von Golau Glau auch tatsächlich nicht erfahren, denn mangels Konzerte hat die Truppe wahrscheinlich noch niemand zu Gesicht bekommen –  zumindest wissentlich und diese als Künstler wahrnehmend. In diesem Sinne dürfte dann auch das ominöse, selbst zugeteilte Genre „Silverpop“ zu verstehen sein. Es fungiert im Zusammenhang mit Golau Glau wohl als Platzhalter, denn Stil und Auftreten der Waliser entbehren sich jeglicher Erfahrungswerte, auf Basis derer eine Zuordnung erfolgen könnte. Aber genau deswegen gelingt ihnen möglicherweise auch das Kunststück, mit einer Weihnachtsnummer im Juni einen Ohrwurm zu landen.

Geschrieben hat Alexander

Alexander schreibt am liebsten über die neuesten Entdeckungen aus den Genres Folk und Instrumental.