Es ist wirklich genau das, was uns zu Weihnachten noch gefehlt hat: Ein Christmas Unicorn! Danke Sufjan Stevens!

Wäre es nicht ohnehin anlässlich des Weihnachtsfestes, man wäre verleitet zu sagen: “Das ist ja wie Weihnachten!”. Sufjan Stevens beschert uns nach 2006 ein weiteres mal mit einer musikalischen Weihnachtsbox und diese macht anno 2012 nicht den Anschein, als würde sie hinsichtlich Idee, Umsetzung und Aufmachung (Stichwort: Tattoos) der Vorgängerin Songs for Christmas nachstehen. Ganz im Gegenteil: Sie wird vom aktuellen Schaffensuniversums unseres liebsten Amerikaners genau um jene Fabeln, Mythen und Wesen angereichert, die dieser wohl in der jüngeren Vergangenheit bei seinen galaktischen Rundreisen durchs Planetarium und in Form von The Age Of Adz im Mikrokosmos eines Royal Robertson erlebt hat. Was dabei herauskommt? Ein Christmas Unicorn! Das liegt schließlich in der Natur der Sache.

Dank “Christmas Unicorn” dürfen wir uns an Sufjan’s neuer Weihnachtsbox “Silver & Gold” bereits im Oktober freuen, denn bis das verfrühte Weihnachtsgeschenk im Weihnachtsvorverkauf über virtuelle Ladentische geht, dürfen wir den letzten und – Trommelwirbel – 58. (in Worten: achtundfünfzig) Track der Weihnachtsbox schon heute hören. Und das oft. Sehr oft sogar. Denn kurzweiliger, abwechslungsreicher, unterhaltsamer als dieses Weihnachtseinhorn können knappe 13 (in Worten: dreizehn) Minuten gar nicht sein. Wir stimmen ein, wenn es anderswo heißt:

“Christmas Unicorn” sounds exactly as the first page of a Google image search of “Christmas Unicorn”

Pointierter als das Musik-Magazin Beats Per Minute könnte man diese knappe Viertelstunde gar nicht umschreiben, mit der Sufjan wiederholtes Hören fast erzwingt. Denn ähnlich vielschichtig wie Sufjan das angesprochene “The Age Of Adz” mit dem fast schon legendären “Impossible Soul” beendet, ganz ähnlich vielschichtig geht das Weihnachtseinhorn seinen Weg, vollzieht dabei mehrere Sprünge und wechselt oftmals seine Farben. Was es grundsätzlich zu erzählen hat, hat es schon nach wenigen Minuten getan. Diese handeln von seinen vielen Gesichtern und davon, wie es eigentlich so gar nicht in diese Welt passt …

But I’ve seen others in the uniform
of a unicorn just like me.
We are legions wide and we chose no sides,
we are masters of mystique.

Traurig würde man meinen. Wäre da nicht dieses andere Einhorn, welches ausgerechnet zu Weihnachten auftaucht und Frieden stiftet, weil es genau gleich wie alle anderen Einhörner ist. “It’s alright, I love you” bleibt dann mal schnell nur noch zu sagen – und das gerade dann, wenn zu Joy Divisions “Love will tear us apart” ausgeholt wird. Hier prallen dann Welten zusammen, Universen. Und diese Weiten werden vom “Christmas Unicorn” überwunden. Wunderbar, so fantastisch soll Weihnachten sein!

Geschrieben hat Alexander

Alexander schreibt am liebsten über die neuesten Entdeckungen aus den Genres Folk und Instrumental.