Es gibt Lieder, die fallen einem um den Hals und es gibt Lieder, die bleiben drei Meter vor einem stehen. Erstere hört man deutlich, zweitere hört man deutlicher, geht man ein paar Schritte auf sie zu.
Es gibt Lieder, die sind wie in allen Farben schillernde Kangteppiche und es gibt Lieder, die sind wie viele feine Linien, skizzenhaft. Erstere sieht man. Zweitere, wenn man genauer hinsieht.
Weder muss man auf ein Lied zugehen, noch muss man eine Zeichnung aus der Nähe betrachten, aber tut man es doch, so kann es sein dass das, was gerade noch so leise war, ziemlich laut wird.
loneliness is universal
so be happy when you cry
Sarah Jaffes “Two Intangibles Can’t Be Had” ist ungefähr so. Ein Lied, das mindestens ein paar Meter Sicherheitsabstand hält, indem jede Note vorsichtig und etwas traurig daher kommt. Ein Refrain aus zwei gehauchten Noten. Unsicher. Unsichtbar. Two Intangibles.
At dusk I let the light out and it exhales
Unsichtbar, bis einer etwas sieht und stehen bleibt.
Unfassbar, bis einer etwas sagt und ein anderer einen Schritt darauf zugeht.
The things that brought you here now want you more
Geschrieben hat Katrin
Katrin schreibt am liebsten über gute Musik wenn sie gerade Musik hört, hat es aber nicht so mit den Schubladen.